Hauptstadt: Niamey
Staatsform: Semipräsidiale Republik
Währung: CFA Franc (XOF)
Fläche: 1,27 Mio km²
Bevölkerung: 14,3 Mio.
Sprachen: Französisch Religionen: Muslime 80%
Stromsystem: 220V/50Hz (Europäischer Stecker)
Telefonvorwahl: +227
Internet TLD: .ne
Zeitzone: UTC +1
Inhaltlich hat die nigrische Außenpolitik zwei sichtbare Prioritäten:
Verstärkung der regionalen Integration durch größeres Engagement in den subregionalen Regionalorganisationen und Förderung gutnachbarschaftlicher Beziehungen
Ausbau der außenpolitischen Beziehungen zu aktuellen und zukünftigen Gebernationen mit dem Ziel einer verstärkten entwicklungspolitischen Zusammenarbeit.
Mit der Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen haben sich die Beziehungen Nigers zur internationalen Gemeinschaft erheblich verbessert. Die Suspendierung der Mitgliedschaften in ECOWAS und der AU wurden aufgehoben. Die westlichen Geber haben ihre Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgenommen.
Nach Angaben des IWF betrug das Wirtschaftswachstum im Jahr 2011 3,8%. Für 2012 wird jedoch von einem sehr starkem Wachstum in Höhe von 14,1% ausgegangen. Der Aufschwung ist allerdings vor allem rohstoffbasiert und wird von hohen Auslandsinvestitionen in diesen Sektor getragen. Die Inflationsraten sind moderat. Der IWF geht für 2011 von 3,8% aus und schätzt die Inflation für 2012 auf lediglich 2%.
Von besonderer Bedeutung ist der Energie- und Rohstoffsektor, der über 40% zum BSP beiträgt und den größten Teil der Exporterlöse erzielt. Wichtig ist vor allem der Abbau von Uran. Der Niger hat 2010 knapp 4.200 Tonnen Uran exportiert. Auf Grund geplanter bedeutender Investitionen aus Frankreich und China soll die Produktion bis 2014 auf über 10.000 Tonnen gesteigert werden. Die von dem französischen Konzern AREVA entwickelte Mine in Imouraren soll 2013 oder 2014 die Produktion aufnehmen.
Seit Ende 2011 wird im Niger zum ersten Mal Erdöl in dem östlich gelegenen Agadem Ölfeld gefördert und eine Raffinerie in Zinder wurde in Betrieb genommen. Die Reserven in Agadem werden auf ca.
650 Millionen Fass geschätzt. Auch in anderen Regionen des Landes werden Erdöl- und Gasvorkommen vermutet.
Positiv zu bewerten ist, dass wichtige Gesetze zur Transparenz der Verwendung von Einkünften aus dem Verkauf von Rohstoffen verabschiedet wurden. Im März 2011 wurde der Niger deshalb als „compliant“ mit der „Extractive Industries Transparency Iniative (EITI) erklärt.
Niger
Niger liegt in Westafrika, in der Sahelzone. Es ist ca.3, 5-mal so groß wie Deutschland , hat ca. 14 Millionen Einwohnern und ist gemäß Human Development Index (HDI) das ärmste Land der Welt.
Niger wurde 1960 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen. Es grenzt an Mali, Burkina-Faso, Benin, Niger, Tschad, Libyen und Algerien. Die Elektrifizierungsquote in entlegenen, ländlichen Regionen liegt unter einem Prozent. Für die meisten Menschen gibt es keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – oder einer menschenwürdigen medizinischen – Versorgung. Niger ist zugleich eine der sonnenreichsten Region Afrikas. Die Nutzung der Solarenergie kann die Lebensbedingungen spürbar verbessern und die energiebedingte Armut mit ihren Konsequenzen lindern.
Niger deckt eine Fläche von fast 1.270.000 km, ist damit die größte Nation in Westafrika, mit über 80 Prozent der Landesfläche von der Sahara bedeckt. Was im Niger passiert, nennen die Wissenschaftler “Degradation”: Es ist so trocken, dass durch den Wind die fruchtbaren Bodenschichten einfach weggeweht werden. Es bleibt nur noch eine Mondlandschaft übrig, in der nicht mal mehr Unkraut wächst. Aber damit nicht genug. Ohne Strom oder alternative Energiequellen bleibt den Bauern bis heute nichts anderes übrig, als Bäume abzuholzen. Über Jahrzehnte hinweg wurden so ganze Wälder vernichtet, vor allem für den Gebrauch als Feuerholz.
In den vergangenen zwanzig Jahren hat Niger einen rasanten Bevölkerungswachstum erlebt, welcher einen stark steigenden Druck auf die Energieträger ausübt. Holz ist die wichtigste Quelle der einheimischen Energie und die Sammlung dieser Ressource hat beunruhigende Ausmaße angenommen. Diese Situation trägt zu den aktuellen Einschränkungen für Lebensmittel-Reserven bei und beeinträchtigt auch andere Faktoren wie Dürre, schlechte Entwicklung der Landwirtschaft und Überweidung.
Die Konsequenzen daraus sind klar: die Wälder werden massiv geschädigt und der Prozess der Wüstenbildung hat sich beschleunigt.