Hauptstadt: N’Djamena
Staatsform: Präsidiale Republik
Währung: CFA-Franc (FCFA)
Fläche: 1,28 Mio km²
Bevölkerung: 9,54 Mio
Sprachen: Französisch (offiziell), Arabisch (offiziell), Sara (im Süden), mehr als 120 weitere
Religionen: Muslime 51 %, Christen 35 %, Animisten 7 %, andere 7 %
Telefonvorwahl: +235
Internet TLD: .td
Zeitzone: UTC +1
Tschad verfügt nur über ein kleines Netz von Auslandsvertretungen. Umgekehrt sind in N’Djamena nur wenige Staaten mit eigenen Botschaften vertreten, darunter alle Nachbarstaaten, eine begrenzte Zahl anderer afrikanischer Staaten und die AU, aus Europa die EU, Frankreich und Russland, ansonsten die USA und seit 2006 die VR China. Die diplomatischen Beziehungen mit Sudan, vom Mai bis November 2008 suspendiert, haben sich zuletzt entspannt. Maßgeblich hierfür waren die Besuche der beiden Staatspräsidenten in den jeweiligen Nachbarländern Anfang und Mitte 2010, die eine Phase der Versöhnung und Entspannung einleiteten.
Zahlreiche internationale Organisationen leisten hier seit Jahren wertvolle und unverzichtbare humanitäre Hilfe in ganz großem Stil; EUFOR und MINURCAT hatten auf Grundlage der Sicherheitsratsresolution 1778 ab 2008 den Auftrag, die Sicherheitslage im Osttschad mit militärischen und polizeilichen Mitteln zu verbessern; beide Missionen haben dazu einen positiven, aber begrenzten Beitrag geleistet. Am 15.03.2009 hat EUFOR die Verantwortung dann ganz an die MINURCAT-II-Mission, übergeben, die seitdem auf Grundlage der VN-Sicherheitsratsresolution 1861 für Sicherheit und Ordnung im Osttschad und in Südafrika zuständig war. Diese Mission ist zum Jahresende 2010 ausgelaufen.
Tschad ist trotz substanzieller Einnahmen aus dem Erdöl seit 2003 eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt geblieben. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze (BIP pro Kopf der Bevölkerung 2010 767 US-Dollar). Lebensgrundlage für den überwiegenden Teil der Bevölkerung ist die landwirtschaftliche Subsistenzwirtschaft. Die wenigen Sektoren mit moderner Wirtschaftsstruktur sind überwiegend staatswirtschaftlich organisiert. Eine grundlegende Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage tritt nur langsam ein..
Die Wirtschaft leidet unter der mangelhaften Infrastruktur des Landes: Zwar ist das Netz asphaltierter Straßen dank Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft und den Investitionen aus den Erdöl-Erlösen gewachsen, aber für ein Land der 3,5-fachen Größe Deutschlands weiter unzureichend. Auch heute existieren Regionen, die verkehrsmäßig wenigstens in der Regenzeit abgeschnitten sind.
Chad
Der Tschad erfährt zurzeit eine besondere Beobachtung, weil unter Aufsicht der Weltbank eines der letzten grösseren
Erdölgebiete ausgebeutet wird. Im Tschad fand man eine weitere Energiequelle – die Sonne – vor, es entstand die Idee, diese erneuerbare Energie für eine nachhaltige, dezentrale und unabhängige Entwicklung zu nutzen.Der Tschad gilt als Nationen mit besonders hohem Potenzial für erneuerbare Energien.
(Geri Müller, über Grenzen denken)